Bis 2030 ist der Anteil von BiPoC (Black, Indigenous, and People of Color) in Führungsgremien und in der Belegschaft gleich hoch wie in der Gesamtgesellschaft und die Mitarbeitendenzufriedenheit von BiPoC ist bei 80%.
Es ist wichtig, rassistische Tendenzen zu erkennen und frühzeitig einzugreifen. Um einen Überblick über Rassismus oder andere Diskriminierungen im Unternehmen zu erhalten, ist es sinnvoll, diese zu erfassen und auszuwerten. Im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen können die Mitarbeitenden regelmässig anonym zu den Auswirkungen von Diskriminierung am Arbeitsplatz befragt werden. Wenn in Ihrem Unternehmen die Meinung vorherrscht, dass Sie kein Rassismusproblem in Ihrem Unternehmen haben, weil Sie z.B. gar keine nicht-weissen Personen beschäftigen, kann ein Workshop zum Thema Antirassismus mit einer Fachperson zur Sensibilisierung beitragen.
Positionieren Sie sich klar gegen Rassimus und sensibilisieren Sie auch Ihre Mitarbeitenden entsprechend. Erstellen Sie verbindliche Richtlinien zum Thema Rassimus, führen Sie regelmässige Schulungen durch und schaffen Sie eine unabhängige, anonyme Meldestelle mit Unterstützungs- und Beratungsangebot, an die sich Betroffene wenden können. Widersprechen Sie rassistischen und ausländerfeindlichen Äusserungen offen und unmissverständlich. Schaffen Sie ein sicheres Arbeitsumfeld für Betroffene von Rassismus und Ausländerfeindlichkeit.
Eine mögliche Massnahme für eine diskriminierungsfreie Personalauswahl ist das Durchführen von anonymisierten Bewerbungsverfahren. Dieses Vorgehen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen nicht aufgrund ihrer Äusserlichkeiten oder ethnischen Herkunft, sondern aufgrund ihrer Qualifikation eingestellt werden. Um die Diversität im Unternehmen zusätzlich zu erhöhen, können Stellenanzeigen durch vielfältige Fotos (nicht nur weisse abgebildete Menschen) den Kreis der Bewerberinnen und Bewerbern vergrössern. Auch das Verbreiten von Stellenanzeigen in Communities of Color oder Kulturzentren hilft, Nachwuchskräfte zu gewinnen. Bei dem gesamten Personalauswahlprozess sollte eine vielfältige Belegschaft eines der Ziele sein. Spezielle Fortbildungen können Personalverantwortliche und Führungskräfte für einen vielfaltsorientierten Umgang sensibilisieren und ein Bewusstsein für unterschwellige Ausschlussmechanismen, beispielsweise im Bewerbungsgespräch, zu schaffen.
Rassismus verhindert die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an einer Gesellschaft und stellt Menschen als «weniger wert» dar. Versäumen Unternehmen ihre Pflicht, Rassismus im Unternehmen aufzudecken, laufen sie Gefahr, dass gut ausgebildete Fachkräfte kündigen, da sie sich nicht willkommen fühlen. Auch ein längerer krankheitsbedingter Ausfall der diskriminierten Person ist möglich. Denn Rassismus greift den Selbstwert und die Identität einer Person an und kann langfristige psychische Folgen haben.
