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Beispiel einer ökologisch nachhaltigen Rehabilitationsklinik

Publikationsdatum: 24. Oktober 2024

Die Zentralschweizer Rehabilitationsklinik mit rund 720 Mitarbeitenden bietet medizinische und pflegerische Leistungen an, einschliesslich postoperativer Rehabilitation und orthopädischer Versorgung. Die Klinik hat bereits in die Infrastruktur ihrer Gebäude investiert, indem sie z.B. Solaranlagen installiert hat. Zukünftig plant die Klinik, ihre Nachhaltigkeitsstrategie weiter auszubauen, durch eine weitere Optimierung des Energieverbrauchs sowie die Betrachtung sozialer Nachhaltigkeitsziele.

Ziel 1

Bis 2026 reduzieren wir die Absenzquote unseres Pflegepersonals auf 2%.

Massnahmen

  • Einführung jährlicher Schulungen zur Stressbewältigung und Burnout-Prävention für die hohen emotionalen und körperlichen Belastungen im Pflegealltag, einschliesslich Resilienztraining, Stressmanagement-Techniken und Zugang zu psychologischer Beratung.
  • Implementierung von individuellen Arbeitsplatzanalysen, entsprechenden Ergonomie-Workshops und jährlichen Schulungen zur korrekten Hebetechnik.
  • Einführung flexibler Arbeitszeitmodelle wie Schichtrotationen oder Teilzeitpensen zur Reduktion der körperlichen und psychischen Belastung.
  • Überarbeitung des Fehlzeitenmanagementsystems zur konstruktiven Ursachenanalyse und zur Erarbeitung von stress- und belastungsreduzierenden Präventivmassnahmen.

Ziel 2

Bis 2026 senken wir die tCO2eq-Emissionen unserer Gastronomie um 20%.

Massnahmen

  • Einführung von mindestens drei zusätzlichen vegetarischen oder veganen Gerichten pro Woche.
  • Implementierung von Wasserkaraffen, sowie Bereitstellung von wiederverwendbaren Flaschen für Mitarbeitende und Patienten zur Reduzierung des Einsatzes von Einwegplastik.
  • Verzicht auf Tabletts bei der Essensausgabe zur Reduktion des Energie- und Spülwasserverbrauchs sowie zur Anregung einer bewussten Konsumation von Lebensmitteln und Minimierung von Speiseresten.
  • Zusammenarbeit mit regionalen Bio-Lieferanten zur schrittweisen Erhöhung des Einkaufs von biologisch und saisonal angebauten Lebensmitteln mit kurzen Lieferwegen.

Ziel 3

Bis 2026 reduzieren wir den Ressourcenverbrauch von stationären Aufenthalten um 15% durch die Optimierung der Aufenthaltszeit in unseren Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen, sowie des Einsatzes von Telemedizin und der Pflegepläne.

Massnahmen

  • Optimierung von Aufenthaltszeiten und Pflegeplänen zur Reduzierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs bei gleichbleibender Betreuungsqualität durch vermehrten Einsatz digitaler Technologien.
  • Einführung eines ganzheitlichen und individualisierbaren telemedizinischen Begleitprogramms, das es Patienten ermöglicht, früher in ihre häusliche Umgebung zurückzukehren, während sie weiterhin bspw. durch digitale Begleitung professionell betreut werden. Dies verringert den Bedarf an stationären Ressourcen und unterstützt gleichzeitig die Patienten in ihrer gewohnten Umgebung.
  • Aufbau von Kooperationen mit Hausarztpraxen, ambulanten Pflegediensten und Spitälern, um eine nachhaltige und kontinuierliche Betreuung nach der Entlassung sicherzustellen. Dies fördert die soziale Integration der Patienten und entlastet das Gesundheitssystem durch eine dezentralisierte Versorgung.
  • Zusammenarbeit mit einer Forschungsgruppe für Medizininformatik zur Implementierung einer digitalen Patientenakte, die von allen behandelnden Einrichtungen geführt wird. Start eines Kollaborationsprojekt mit den umliegenden Spitälern, welche an die Rehaklinik überweisen. Durch die zentrale Erfassung und direkte Übertragung der Patientendaten werden doppelte Untersuchungen vermieden, um den Behandlungsprozess effizienter zu machen und unnötige Belastungen für Patienten und Umwelt zu verringern.

Ziel 4

Bis 2026 erhöhen wir den Anteil an zu behandelnden Personen mit geringerem Haushaltseinkommen, ausländischer Staatsangehörigkeit oder chronischen Erkrankungen um 20% und stellen sicher, dass diese Zugang zu den notwendigen Gesundheitsleistungen erhalten.

Massnahmen

  • Etablierung formeller Kooperationsvereinbarungen mit Spitälern und Arztpraxen sowie gemeinnützigen Organisationen, Sozialdiensten und Gemeinschaftszentren, die auf die Weiterleitung der benachteiligten Gruppen spezialisiert sind, um eine nahtlose Überweisung und Betreuung sicherzustellen.
  • Durchführung jährlicher Schulungen für das Personal in den Partnerinstitutionen, um deren Sensibilität für die Bedürfnisse und Herausforderungen der betroffenen Personen zu erhöhen und deren Fähigkeit zur effektiven Ansprache und Überzeugung zu stärken.
  • Bereitstellung aller Informationsmaterialien, Formulare und Gesundheitsressourcen in den relevanten Sprachen und Implementierung eines KI-gestützten Übersetzungs- und Unterstützungstools für das Personal, das Echtzeit-Übersetzungen und sprachliche Hilfestellungen ermöglicht.
  • Einrichtung einer internen spezialisierten Beratungsstelle und Durchführung jährlicher interner Schulungen, um das Personal in kultureller Sensibilität, Kommunikationstechniken und sozialer Unterstützung zu schulen und so den Zugang zu Gesundheitsleistungen für benachteiligte Patienten zu optimieren.

Weitere Möglichkeiten